Bauen und Umwelt

Walddorfhäslach entwickelt sich städtebaulich und ökologisch positiv

	Die Gemeinde Walddorfhäslach ist im Jahre 2007 mit beiden Ortsteilen erfolgreich in das Landessanierungsprogramm Baden-Württemberg aufgenommen worden. Seither konnten zahlreiche kommunale und vor allem auch private Gebäudemodernisierungs-, Grunderwerbs- und Städtebauprojekte umgesetzt werden. Die Gemeinde hat unter anderem über 6.000 qm Grunderwerb getätigt und städtebaulich-strukturell wichtige Neubaumaßnahmen wie z.B. das im Jahre 2010 fertiggestellte Senioren- und Altenpflegewohnheim, die im Jahre 2011 erfolgte Verkehrsraumneugestaltung der Häslacher Ortsmitte sowie zahlreiche Abbrüche baufälliger Gebäude und Geländefreilegungen durchgeführt. Für die städtebauliche und -planerische Neugestaltung des Walddorfer Ortskernes wurde im Jahre 2012 ein Planungswettbewerb unter Beteiligung von fünf fachlich renommierten Stadtplanungsbüros durchgeführt und der Öffentlichkeit vorgstellt. Ziel ist die Gestaltung eines modernen Ortskernes unter Berücksichtigung des historisch-dörflichen Charakters und der möglichen Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude.
	Seit 2006 werden kontinuierlich alle kommunalen Gebäude energetisch saniert, innenräumlich modernisiert und Neubaumaßnahmen vollzogen. Abgeschlossen sind die Baumaßnahmen an/in den drei örtlichen Kindergärten, der Römerwegschule, der Gemeindehalle (drei Bauabschnitte) und dem unter Denkmalschutz stehende Walddorfer Rathaus, bei welchem 2005/06 unter anderem ein ebenerdig zugängliches Bürgerbüro, eine Raumneustrukturierung sowie 2011 energetische Maßnahmen durchgeführt wurden. Der Mensaneubau der Gustav-Werner-Gemeinschaftsschule wird im Herbst dieses Jahres eingeweiht und die Erweiterung des Schulzentrums im kommenden Jahr mit dem Neubau eines Naturwissenschafts- und Klassenraumes und einer energetischen Gebäudesanierung zunächst vollendet sein, wobei Planungen für einen Gemeinschafts- und weiteren Klassenraum fortgeführt werden. Mit der diesjährigen Planung der Umbaumaßnahme und Neugestaltung der „Kulturscheune“ und der energetischen Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses ist die Häslacher Ortskernsanierung in Verbindung mit der 2011 abgeschlossenen Verkehrsraumneugestaltung und vielen kommunal unterstützten privaten Sanierungs- und Neubaumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen.
	Mit den Wohngebieten Fürhaupt I und Unter dem Weiler II sowie durch weitere, von der Gemeinde umgesetzte Innenentwicklungsmaßnahmen in Form der Überarbeitung und Neuaufstellung zahlreicher Bebauugnspläne, wurde neuer Wohnraum für Mitbürgerinnen und Mitbürger und Familien geschaffen. Bei der Veräußerung gemeindeeigener Grundstücke werden junge Familien finanziell gefördert. Derzeit steht das Umlegungsverfahren des Wohngebietes Fürhaupt II an, sodaß aller Voraussicht nach ab dem Jahre 2016 neue Wohnbauplätze zur Verfügung stehen werden.
	Das Wohngebiet Fürhaupt ist durch die Gebietsentwässerung im Trennsystem und diesbezüglicher Anlagenbauwerke ökologisch hochwertig entwickelt. Bei allen neu erschlossenen Wohngebieten wurde und wird die Zisternennutzung verpflichtend vorgeschrieben. Hierdurch wird auch das Gemeindeentwässerungssystem entlastet, welches durch eine neu erarbeitete Kanalnetz- und Regenwasserbewirtschaftung ökologisch und wirtschaftlich effektiver betrieben werden kann. Die Gemeinde führt auch ein Öko-Konto für umweltfreundliche Ausgleichsmaßnahmen und unterstützt finanziell die Baumneupflanzung auf Streuobstwiesen. Zugleich ist es sehr erfreulich, daß der Gemeinderat dem Verwaltungsvorschlag bezüglich der Einführung eines Carsharing-Angebotes in Kooperation mit dem Verein "Ökostadt Tübingen - teilAuto" und einer diesbezüglich finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde zugestimmt hat und ab 1. Juli 2014 in beiden Ortsteilen dieses Angebot zur Verfügung stehen wird.
	Ziel ist es, die Innenentwicklung weiter zu stärken, städtebaulich attraktive und infrastrukturell gestärkte Ortsmitten zu gestalten, weitere Wohngebiete ökologisch verträglich und im Hinblick auf Bebauung nachhaltig orientiert zu entwickeln sowie über Anreizsysteme für eine umweltfreundliche, private Regenwasserbewirtschaftung in bestehenden Wohngebieten und den Einsatz erneuerbarer Energieformen zu beraten.